Ein Märchen aus der Schweiz
Schöne Bilder von Weidetieren vor einer Alpenkulisse – so wird dieses Märchen auf Käseschachteln, Milchverpackungen und Schokoladeumhüllungen illustriert.
Das ist die Ausnahme! |
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Und die Wirklichkeit
Die meisten Kühe in der Schweiz kennen keine Weide. Sie stehen jahrein, jahraus, ihr ganzes Leben im Stall angekettet. Von Auslauf und Bewegungsfreiheit können sie nur träumen. Gemäss Gesetz müssen die Bauern ihren Tieren klägliche 90 Tage im Jahr Auslauf gewähren, 30 Tage davon im Winterhalbjahr, sonst erhalten sie keine Subventionen. Kontrollen, ob die 90 Tage Auslauf eingehalten werden gibt es kaum. Deshalb können fehlbare Bauern während Jahren durch die Maschen des Gesetzes schlüpfen. Zahlungen werden erst im Wiederholungsfall gekürzt, falls ein Tierhalter überhaupt erwischt wird.
Das ist die Wirklichkeit! |
In den Gemeinden Saluf, Riom, Parsonz und Rona GR recherchierten wir insgesamt 13 Nutztierhaltungen, mehrheitlich Rindvieh, aber auch Schafe und vereinzelt Ziegen. Wir stellten fest, dass in 90% der Tierhaltungen nach den Mindestanforderungen des Tierschutzgesetzes gewirtschaftet wird, was bedeutet, dass die Tiere 9 Monate lang (oft mehr, wird aber nicht kontrolliert) dauernd angebunden, in düsteren Ställen teilnahmslos dahinleiden. In zwei Fällen erlaubten sich die Tierhalter, nicht einmal die minimalsten Bedingungen des an sich schon kläglichen Gesetzes einzuhalten. Beschämend aber leider Realität! Wir meldeten die Misstände mit Beweismaterial und Zeugen dem zuständigen Amt in Graubünden. Ziel der Tierfabrikenbesitzer ist höchst möglichster Profit aus den Tieren zu erwirtschaften, mit möglichst wenig Aufwand, egal wie schmerzhaft und peinigend dies für die Tiere ist. Angesichts der extremen Tierquälereien in der Massentierhaltung, beim Transport und bei der Schlachtung ist es unverständlich, dass ein grosser Teil der Menschen immer noch Fleisch isst, welches das Ergebnis solcher Peinigungen ist. Bequemlichkeit, Geschmacksgewohnheiten und Angebote im Überfluss erweisen sich als stärker, als ethische, ökologische und gesundheitliche Gründe.
Wir sollten Angehörige anderer Arten nicht für unseren Genuss, Luxus oder Nutzen leiden und sterben lassen. Tiere sind Brücken zum Himmel oder in jene Dimension, in die wir nach dem Erdenleben eingehen möchten. Wenn wir aber diese würdevollen, feinstofflichen Brücken zerstören, stürzen wir logischerweise in den Abgrund!
Soviel zu den nach wie vor katastrophalen Zuständen bei Nutztierhaltungen in der Schweiz.
Neben umfangreichen Tierschutzaufgaben in der Schweiz, werden unsere Tierschutzprojekte im Libanon und in Bulgarien weitergeführt und betreut, entweder von mir persönlich oder von unseren zuverlässigen Vertreterinnen, in den jeweiligen Ländern. Infos, Arbeitsbericht und Bilder über unser Betäubungsprojekt, das Tausenden von Rindern und Kühen im Libanon das bewusste Erleiden der Todesqualen erspart, finden Sie unter:
Betäubung vor dem Schächten im Libanon.
Über Hilfeleistungen und Kastrationen der Strassenhunde und –katzen in Varna/Bulgarien finden Sie unter:
Kastrationsprojekt und Hilfe für Strassentiere in Varna/Bulgarien
Richard Bischof, der beim Kuhschutzprojekt Care for Cows in Vrindavan/Indien mitarbeitet, kehrte von seinem 3monatigen Aufenthalt bei seinen geliebten Kühen in Vrindavan zurück und hatte viel zu berichten. Seine eindrücklichen und schönen Erlebnisse mit den Kühen, aber auch negative Erfahrungen mit Menschen, die den Kühen nicht wohlgesinnt sind, hielt Herr Bischof im Bericht: Kuhschutz in Vrindavan/Indien fest.
Die aktiven Tierschützerinnen von Unidos por los Animales sind ebenso unermüdlich im Einsatz um die Not von entsorgten, verunfallten, verlassenen, gequälten, kranken und hungernden Strassentieren in Lima und Umgebung zu lindern, das Leben der Tiere zu retten und nach der Kastration ein liebevolles Zuhause für sie zu finden. Der Bericht:
Hilfe für
Strassentiere
in Peru, von Unidos por los Animales und viele eindrückliche Bilder informiert über die Tierschutzarbeit der Aktivisten.
Alle Hilfeleistungen für die grosse Anzahl von Tieren, in den oben genannten Ländern und dass Tausende von Kühen und Rindern im Libanon ohne Todesqualen sterben dürfen, ist den wertvollen Spenden von Tierfreunden zu verdanken. Jede Spende kommt direkt den Tieren zugute. Alle Mitarbeiter von Animal Life Schweiz arbeiten ehrenamtlich.
Animal Life Schweiz
Dora Hardegger