Somit gibt es auch für Deutsche Staatsangehörige nur zwei Varianten: Die Flucht aus dem Libanon ohne Tiere antreten oder bei ihren treusten vierbeinigen Freunden bleiben und für sie trotz Krieg und schweren Zeiten zu sorgen!
Leider werfen nicht wenige Besitzer (jeglicher Nationalität) von Haustieren ihre Schützlinge vor der Flucht einfach auf die Strasse. Traurig!
Dr. Rosi Jaouhari hat in der Folge dieses Krieges zahlreiche herrenlose, herumirrende Tiere aufgenommen und teilweise zur Pflege an ihr bekannte Tierfreunde gegeben. Verletzte Tiere behandelt und heilt sie in ihrer Klinik in Kahlde. Obwohl Frau Dr. Jaouhari zur Zeit total überlastet ist, schrieb sie auf Wunsch einiger Redaktionen in Deutschland und in der Schweiz einen Bericht, über das durch den Krieg verursachte Grauen, unter dem die Tiere im Libanon leiden. Frau Dr. Jaouhari und ihr Team setzen sich seit Jahren für Haustiere, Strassentiere und Nutztiere im ganzen Libanon ein. Jedoch haben diese Menschen ihr Engagement und ihre guten Werke an bedürftigen Tieren nie an die grosse Glocke gehängt!
Neben ihrer komplexen Arbeit als Veterinärin kastriert Frau Dr. Jaouhari jährlich Hunderte von Strassenkatzen und -hunde, um die Population der Tiere zu reduzieren. Sie betreut, behandelt und operiert auch Nutztiere - vor allem Kühe im ganzen Libanon.
Unser Betäubungsprojekt gegen das Schächten der Tiere im Libanon ist finanziell von Animal Life Schweiz getragen und wenn nötig senden wir auch finanzielle Unterstützung für Strassen- oder Nutztiere.
Wir bedauern sehr, dass Tausende von Tieren und Menschen als Opfer dieses Krieges zu Tode gebomt oder verletzt wurden. Wir bangen täglich um unsere Tiergeschwister, um Dr. Rosi Jaouhari, ihre Familie und ihr gesamtes Team, das für Tiere im Libanon sorgt. Wir hoffen innigst und bitten ebenso leidenschaftlich, dass dieser brutale Krieg beiderseits unverzüglich zum Stillstand gebracht wird.
Animal Life Schweiz
Dora Hardegger
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Bericht und Gedanken über die katastrophale Situation der Tiere im Libanon, von Dr. med. vet. Rosemarie Jaouhari, Leiterin von Animal Life Libanon. | |
Dr. med. vet. Rosemarie Jaouhari, Leiterin von Animal Life Libanon
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Dr. Rosi Jaouhari untersucht einen ausgesetzten Hund |
Liebe Dora.
Anbei ein paar Gedanken zur katastrophalen Lage hauptsaechlich in Sued Libanon und unseren geliebten, wieder einmal grausam misshandelten Tieren.
Beirut 26.7.06
Und wieder Libanon!
“7 Ueberfaelle und 2 Aggressionen hat der Libanon durch Israel erlitten”,
so teilte der libanesische
Ministerpresident am 26.7.06 in Rom mit.
Die israelische Aggression, die am 12. Juli 2006 mit unwahrscheinlicher Brutaliteat begann, ist in ihrem Ausmass noch nicht voll ueberschaubar. Im Sueden Libanons wird die Taktik der verbrannten Erde demonstriert: unschuldige Menschen (Moslems und Christen) werden in Doerfern unter Blockade gehalten oder informiert, dass sie innerhalb einer Stunde ihren Wohnort zu verlassen haben, um dann die Haeuser dem Erdboden gleich zu machen. Wer hat unter diesen unvorstellbar schweren Bedingungen noch die Moeglichkeit, sich um Tiere zu kuemmern? Was wird aus diesen Tieren, die keiner mitnehmen kann – die Fluechtlingsautos sind voll Menschen, wo weder Raum fuer Kleidung noch Essen, geschweige denn Platz fuer Tiere bleibt.
Waehrend der Okkupation in den 80-er Jahren waren ebenfalls die Waelder und Plantagen verbrannt worden. Nach der Befreiung des libanesischen Suedens in Jahre 2000 begann ein neues Gruenen und Bluehen - und Menschen und Tiere atmeten auf. Die Landwirtschaft stabilisierte sich, Voegel und Wild begannen sich zu vermehren.
Der 12. Juli 2006 beendete diese Atempause!
Was geschieht mit den Landwirtschaftlichen Nutztieren und den Heimtieren des Sued Libanons ????
Die libanesischen Fluechtlinge sitzen entweder zusammengepfercht in provisorischen Unterkuenften oder verlassen, wie die meisten Auslaender das Land.
Ich kenne viele der Ausreisenden, die jetzt in die verschiedensten Himmelsrichtungen das Land verlassen haben. Viele sind zu mir gekommen, ganz verzweifelt, weil ausnahmslos weder Hunde noch Katzen mitgenommen werden duerfen.
Was soll mit diesen Tieren geschehen???
Das Hauptanliegen von Animal Life Libanon war ueber viele Jahre die Leiden der Tiere vor der Schlachtung durch die Anwendung von Betaebungsgeraeten zu vermindern. Wir fuehren regelmaessige Kontrollen bei den Schlachtbetrieben durch, reinigen und reparieren die Stunner, die von Animal Life Schweiz kostenlos zur Verfuegung gestellt werden . Auch diese Arbeit ist zur Zeit fast zum Erliegen gekommen, aufgrund der wahllosen Bombardierungen des ganzen Landes.
Im Moment bemuehen sich alle Mitglieder von Animal Life Libanon - oftmals unter Lebensgefahr - so vielen Tieren wie moeglich zu helfen: wir beherbergen Tiere von Ausreisenden, kuemmern uns um ausgesetzte Tiere und behandeln verletzte Tiere – soweit wir sie erreichen koennen.
Wir bitten alle friedliebenden Menschen, sich mit uns fuer eine Beendigung dieses ungerechten Krieges einzusetzen. DANKE
Dr. Rosemarie Jaouhari
Leiterin der Tierschutzorganisation
Animal Life Libanon
(Register # AD / 79)
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