Kastrationskampagne der Hunde und Katzen im Distrikt El Rimac, Lima/Peru
Sonntag, 25. September 2005

El Rimac ist nicht nur ein sehr alter Bezirk von Lima, sondern auch eine arme Gegend mit einer hohen Kriminalitätsrate und, was uns am meisten Sorgen macht, ist die dort herrschende, alarmierende Überbevölkerung von Tieren. El Rimac figuriert auf den Listen der Tierschutzorganisationen in Lima als einer der risikoreichsten Bezirke, weil die meisten Fälle von Misshandlung und Aussetzung von Tieren in dieser Gegend vorkommen.

Wir haben uns deshalb entschlossen, unsere nächste Kampagne, mit der wertvollen Unterstützung von Animal Life Schweiz, in diesem Bezirk durchzuführen. Um den Erfolg der Kampagne zu sichern, wurden während zwei Wochen vor der Aktion die Bewohner sensibilisiert, da viele aus Unwissenheit ihre Tiere nicht sterilisieren lassen wollen.

Unsere Freiwilligen gingen von Tür zu Tür und erkundigten sich, ob die Bewohner Haustiere halten. Sie verteilten Informationsblätter und erklärten die Vorteile einer Kastration. Wenn die Besitzer einwilligten, wurden ihre Tiere registriert und für eine Operation vorgemerkt. Praktisch alle diese Hunde und Katzen hatten vorher bereits zwei bis dreimal Junge, weil sie in diesen armen Vierteln meist frei auf der Strasse herumlaufen. So wurde durch diese Kastrationsaktion ohne Zweifel Hunderten von Tieren ein trauriges und leidvolles Dasein erspart und das Anwachsen der Tier-bevölkerung verringert. Es wurden auch Tiere registriert und operiert, die niemandem gehören, aber für welche sich Anwohner bereit erklärten, sich nach der Operation ihrer anzunehmen und sie zu betreuen.

Tag der Kastrationen

Um 9 Uhr wurde mit den Operationen begonnen. Sobald die Besitzer mit ihren Patienten eintrafen, wurde ihnen ein Ticket mit einer Nummer ausgehändigt, um eine geordnete Reihenfolge zu gewährleisten. Die Tiere wurden zuerst durch Frau Dr. Carrasco anästhesiert, anschliessend rasiert, bevor man sie auf den Operationstisch brachte, wo sie vom erfahrenen Veterinär Dr. Morales operiert wurden. Nach dem Eingriff verbrachten sie mit Decken warm gehalten zwei Stunden in einem Erholungsraum, um danach in stabilem Zustand ihren Besitzern übergeben zu werden, welche sie nach Hause mitnahmen. Den untergewichtigen Tieren wurden Vitamine verabreicht.
Erwähnen möchten wir auch die Hilfe der 15 freiwilligen Helfer, welche vom Beginn der Kampagne um 9.00 Uhr morgens bis zu deren Abschluss um 20.00 Uhr ihren Einsatz leisteten.

Es wurden dabei 47 Tiere
(33 Hunde und 14 Katzen) operiert. Jeder Freiwillige bekam eine Aufgabe zugeteilt, so zum Beispiel die Reinigung der Ohren, das Schneiden der Nägel, die Überwachung des Serums, das Messen der Temperatur oder das Warmhalten der Tiere mit Decken.

Ganz besonders möchten wir uns noch einmal bei Animal Life Schweiz bedanken, denn ohne die Hilfe dieser Organisation wäre unsere Kampagne nicht möglich gewesen. Wir beabsichtigen, bald eine weitere Aktion dieser Art in El Rimac durchzuführen, um auf die Überbevölkerung der Tiere in diesem Sektor positiv Einfluss zu nehmen und so in den nächsten Jahren spürbare Resultate zu erzielen.

Anmerkung für Dora:

Die Kosten dieser Kampagne, in welcher 47 Tiere kastriert wurden, beliefen sich auf S/. 1’645.-, was einem Gegenwert von. CHF 675.- entspricht.
S/. 940.- wurde den Tierärzten und Assistenten ausbezahlt (S/ 20.- pro Operation) Die restlichen S/.705.- wurden für Anästhesie, Medikamente, Vitamine, Spritzen, Watte und anderes notwendiges Material ausgegeben. Dazu kamen allgemeine Kosten wie das Herstellen der Flugblätter und die Auslagen für Transport. Pro Tier resultiert so ein Durchschnitt von S/. 35.-.- oder rund CHF 15.-.

Warten auf die Operation


Fotos einiger Operationen

Nach der Operation



Wieder nach Hause	Angélica ist kastriert und darf mit ihrer Familie nach Hause	In den Armen ihres menschlichen Vaters
Freiwillige Helfer