Unser herzliches Dankeschön an die Tierschutzorganisation |
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Früher oder später kommt fast jeder von uns auf den Gedanken, eine Katze oder einen Hund zu nehmen. Dann fangen wir an, ein Haustier zu suchen. Oftmals möchten wir, dass das Haustier nicht nur unser Freund, sondern irgendwelche Bestätigung von unseren Status sein sollte. Wie z.B. ein Rassenkater mit vielen Papieren oder einen Hund, der potentieller Champion und Besitzer von verschiedenen Titeln ist. |
Wir suchen nach solchen Tieren in Anzeigen, bei Züchtern, warten monatelang, bevor wir sie abholen können. Wir bezahlen dafür viel Geld und später erzählen wir mit Stolz unseren Freunden über ihre Leistungen und Erfolge. Doch es ist auch unser Erfolg und unsere Leistung! | |
Und zu dieser Zeit leben Tiere mit ganz anderem Schicksal irgendwo. Sie haben keine Titel. Der Stammbaum vieler von ihnen fing im Keller eines Mehrfamilienhauses an. Die Mehrheit dieser Tiere wußte nie, wie es ist, einen liebvollen Besitzer zu haben. Jeder von ihnen hat seine eigene Geschichte. Sie haben den Besitzer zufällig verloren oder niemals einen gehabt. Der abgelegte Kater, der auf dem Zaun im nasskalten Regen sitzt, war einst eine satte Schnurrkatze mit glänzendem Fell. |
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Seine alte, einsame Besitzerin kaufte ihm von der Rente Leckerbissen und abends kraulte sie den Liebling hinter den Ohren und redete mit ihm. Sie haben sich so wohl zusammen gefüllt! Und später ist die Oma gestorben. Und jetzt versteht der Kater nicht, warum lassen irgendwelche fremde Menschen ihm nicht ins Haus, wo man sich einst auf ihm gefreut hat, wo es warm und gemütlich war! | |
Der Hund mit den eingefallenen Flanken kommt jeden Tag zum gleichen Platz. Das letzte Mal sah er hier seinen Besitzer. Und jetzt wird er hier zu jedem Wetter auf einer Stelle trampeln, zu den seltenen Passanten mit der Hoffnung laufen: «Da ist mein Besitzer! Kann sein, dass er sich verändert hat, doch ist es so viel Zeit vorbei gegangen». Der Hund wusste es nicht, dass er einfach verraten worden ist. Er weiß einfach nicht, wie es ist, den Freund zu verraten | |
Wenn die Tiere reden könnten, könnten sie über die menschliche Grausamkeit, den Leichtsinn, den Verrat erzählen. Aber sie können nicht reden. | |
Die Tiere, die von den Menschen verraten wurden, schleppen sich durch das Leben mit hängendem Kopf, den Fußtritten ausweichend und schauen fragend in das Gesicht von zufällig vorbei gehenden Passanten. | |
Die Menschen denken, sie bitten um Almosen? Nein! Das unbarmherzige Leben hat sie gelehrt, dürftige Ernährung zu finden. Sie suchen nach Liebe, sie glauben den Menschen immer noch. | |
Es ist unwichtig, warum sie auf der Straße sind: ob es ein tragischer Zufall war oder menschliche Grausamkeit, trotzdem glauben die obdachlosen Tiere, dass sie ihren Besitzer noch einmal finden. Er klopft sie zärtlich auf die Schulter oder krault ihm hinter das Ohr und sagt: «Also, mein lieber Freund, lass uns nach Hause gehen». |
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Kann es sein, dass Sie dieser Mensch sind? Denken Sie nach, ob Ihnen die Stammbäume, die Titel, die Becher und die Medaillen so wichtig sind. Kommen Sie ins Tierheim und schauen Sie in die Augen des Tieres. Mag sein, dass der treuste, am meisten ergebene und uneigennützige Freund gerade hier auf Sie wartet! | ![]() |
Dora Hardegger
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