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» Es sind Babies, die gleich nach ihrer Geburt von ihren Müttern getrennt werden. Trotz der seit 2002 verlangten Gruppenhaltung für Kälber ist die Trennung von der Mutterkuh ein Gewaltakt, denn die Bindung an die Mutter ist bei Kälbern lange dauernd und intensiv. Sie dürfen nicht einmal an ihr saugen, wie es ihr natürliches starkes Bedürfnis ist. Kuhmilch, die Nahrung, die ihnen eigentlich zusteht und wichtig ist für die Entwicklung ihres Immunsystems, beanspruchen die Menschen zur Erzeugung von Überschüssen an Molkereiprodukten, obwohl Kuhmilch grundsätzlich im reichhaltigen Nahrungsangebot der Menschen leicht ersetzbar ist.
» Oft versuchen Kälber am Nachbar in der Gruppe zu saugen. Um ihnen diesen elementarsten Saugtrieb zu verleiden, werden Saugstop-Nasenringe auf die Kälbernasen montiert oder Viehsaugentwöhner mit Stacheln, die im Handel für wenig Geld zu kaufen sind. (Siehe Bild eines Viehsaugentwöhners mit Stacheln) Anstelle der Kuhmilch verabreicht man den Kälbern einen Brei aus Milchpulver und Chemikalien, wie Antibiotika zur Vorbeugung gegen Krankheiten sowie Wachstumsförderer, denn die Kälber sollen ja schliesslich in 3 Monaten 100 kg zunehmen, dreimal soviel wie unter natürlichen Bedingungen. Normalerweise würden Kälber diese fette, künstliche Mastbrühe nicht anrühren. Doch weil man ihnen Wasser, das sie von Natur aus literweise trinken würden, mit Absicht vorenthält, sind sie gezwungen möglichst viel von dieser Chemiebrühe zu trinken. Weil diese den Durst nicht löscht, trinken die Tiere umso mehr davon.
» Am Ende ihres traurigen Lebens werden sie aus den Boxen gezerrt und zu den LKW’s getrieben, die sie zum Schlachthof führen. Gestresst, erschöpft und völlig verängstigt gelangen sie zur letzten Station ihres Kreuzweges!
» Schöne Bilder von Weidetieren vor einer Alpenkulisse – so wird dieses Märchen auf Käseschachteln, Milchverpackungen und Schokoladeumhüllungen illustriert.
» Dabei mögen Kühe frische Luft. Wenn sie die Wahl haben, gehen viele sogar bei Wind und Regen ins Freie. Sie brauchen Licht und Luft. Leidenschaftlich gern nehmen Kühe auch Sonnenbäder. Manchen Menschen mögen die Wiederkäuer als langweilig erscheinen, weil sie die meiste Zeit mit Fressen und Verdauen beschäftigt sind. Mit ihrem vierteiligen Magen können Kühe Zellulose, den Gerüstbaustoff der Pflanzen verdauen. Sie rupfen das Gras mit ihrer langen, beweglichen Zunge aus und schlucken es. Das Gras gelangt durch den Netzmagen in den Pansen, eine Art Gärkammer. Essigsäurebakterien zersetzen die Zellulose. Damit dieser Vorgang funktioniert, braucht es viel Speichel – mehr als 100 Liter pro Tag. Dann kommt der Grasbrei wieder hoch und wird wiedergekäut. Eine Kuh macht täglich 40 000 Kauschläge. Das Wiederkäuen wirkt vermutlich autohypnotisch, auf jeden Fall ist es sehr entspannend und wichtig fürs Ausruhen der Tiere. Kühe schlafen wenig - 4 Stunden am Tag. Wobei der Tiefschlaf nur ca. 45 Minuten dauert und auf acht bis zehn Perioden verteilt ist.
» Kühe sind äusserst sensible und soziale Wesen. Sie sind durchaus in der Lage 100 Artgenossen auseinander zu halten und sie pflegen Freundschaften. Es gibt Kühe, die immer zusammenstecken – beim Liegen, Fressen und auf der Weide. Die Rangordnung bildet ein System komplizierter Verflechtungen, wobei ruhige, gelassene Tiere mehr Ansehen geniessen als aggressive Zankäpfel. Kühe vergessen nicht, wenn man sie schlecht behandelt!
» Aber die nicht artgerechte peinigende Daueranbindehaltung verunmöglicht den Tieren soziale Kontakte auszuleben, sich täglich im Freien bewegen zu können, Sonne, Wind und Regen spüren zu können und Freundschaften pflegen zu können. Normalerweise suchen sich Kühe zum Wiederkäuen und Ausruhen die weichsten Stellen des Bodens auf der Weide aus (z. B. Mulden, dichtes Gras, Sand). Jedoch angebunden an ihrem Standplatz im Stall ist es trotz Stroh nicht möglich, so entspannt zu liegen wie auf der Weide. Vielfach gehen die Standplätze hinten in einen Gitterrost über, durch den die Fäkalien in einen Graben abfliessen sollen. Durch das Stehen auf dem Rost kann es zu Klauenverletzungen kommen.
» Zu diesem bedauernswerten Dasein, das auf Abliegen, Aufstehen und Fressen beschränkt ist, wird immer noch weit verbreitet die tierquälerische Elektroschocktherapie mit dem freundlichen Namen “Kuhtrainer“ angewendet. Der Elektrobügel ist so knapp über dem Widerrist der Kühe installiert, dass sie einen 300-Volt-Schlag erhalten, wenn sie zum Harnen oder Koten ihren Rücken nach oben wölben. Die Tiere können den Stromschlag nur vermeiden, indem sie einen Schritt nach hinten treten. Genau das ist beabsichtigt; denn so verrichten die Tiere ihre Notdurft nicht auf die Liegefläche, sondern in den dahinter liegenden Kotgraben. Für die Bauern ist das praktisch, weil es ihnen Arbeit beim Sauberhalten der Tiere erspart; darum ist der Elektrobügel in der Anbindehaltung so verbreitet. Für die Kühe aber ist dieser Bügel eine Qual und eine ständige Bedrohung, weil sie sich aus Angst vor dem Stromschlag kaum mehr zu bewegen wagen. Eine Untersuchung von Thomas Oswald an der Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik in Tänikon zeigte, dass der “Kuhtrainer“ in 89 Prozent der Fälle gar nicht beim Harnen und Koten berührt wird, sondern bei der Körperpflege, Insektenabwehr oder Hochwölben des Rückens nach dem Aufstehen. Alle diese arttypischen Verhaltensweisen werden vom Elektrobügel massiv eingeschränkt oder sogar ganz unterbunden. In einer Umfrage sahen 80 Prozent der Tierärzte einen Zusammenhang zwischen dem “Kuhtrainer“ und Fruchtbarkeitsstörungen. Dennoch darf dieses Folterinstrument weiter verwendet werden!
» Auf extreme Milchleistung gezüchtet, liefern die Kühe Milchseen, für die auch noch so teure Werbekampagnen keinen Bedarf mehr wecken können und die teuer subventioniert werden müssen. In dieser Ausbeutungsmaschinerie erreichen Kühe, die von Natur aus eine Lebenserwartung von rund 20 Jahren haben, nur ein Durchschnittsalter von fünf bis sechs Jahren. Dennoch: Die Marter der Kälber dauert drei Monate, die der Kühe jahrelang!
Vielleicht denken auch Sie bei Ihrer nächsten “Milchpause“ daran!
Animal Life Schweiz
Dora Hardegger
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