Betäubung vor dem Schächten im Libanon und Tiere auch Opfer des brutalen Krieges, November 2006 

tote kuh

Die tote Kuh ist eines der vielen Tausend vierbeinigen Kriegsopfer.

Ein durch Bomben zerstörter Kuhstall

 
Der unverhältnismässig brutale Krieg von seitens Israel gegen den Libanon forderte Tausende von Tieropfer, hinterliess Tausende von herrenlosen Nutz- und Heimtiere und gefährdete unser Betäubungsprojekt massiv. Der Krieg, der am   12. Juli 2006 mit unwahrscheinlicher Gewalt begann, zerstörte die gesamte Infrastruktur landesweit. Israels Luftwaffe bombardierte den Libanon zu Schutt und Asche. Sämtliche Verbindungsstrassen und Brücken, die zu den Schlachtbetrieben führen, wo unsere Betäubungsgeräte im Einsatz sind, wurden dem Erdboden gleich bombardiert. Aus diesem Grund war unser Team unter der Leitung von Frau Dr. med. vet. Rosi Jaouhari während des Krieges praktisch nicht in der Lage, die Schlachthöfe wie üblich zu betreuen, die Betäubungsapparate zu warten und Munition zu verteilen.

Es ist nachvollziehbar, dass Israel auf die Provokationen der Hisbollah reagierte. Aber weshalb wurden nicht nur ausschliesslich bekannte Stützpunkte der Hisbollah vernichtet, sondern die Infrastruktur des ganzen Libanon in die Luft gesprengt. Unschuldige Tiere und ihre Besitzer wurden getötet oder schwer verletzt. In Städten und Dörfern wurde die Bevölkerung unter Blockaden gehalten oder darüber informiert, dass sie innerhalb einer Stunde ihren Wohnort zu verlassen haben, um dann ihre Häuser und die Stallungen mitsamt den Tieren in die Luft zu sprengen. Wer hat unter diesen unvorstellbar schweren Bedingungen noch die Möglichkeit, sich um Tiere zu kümmern!
 
Was geschah mit den Tausenden von Tieren, die keiner mitnehmen konnte? Die Flüchtlingsauto waren voll von Menschen, die weder Kleidung noch Essen mitnehmen konnten, geschweige denn Platz für ihre Tiere hatten. Trotzdem entschlossen sich manche Kleinbauern im Südlibanon bei ihren Tieren zu bleiben, egal was das Schicksal brachte.

Viele Flüchtlinge, die den Libanon verliessen, wendeten sich verzweifelt an Frau Dr. Jaouhari und baten sie um die Aufnahme ihrer Tiere und für sie zu sorgen, da ausnahmslos weder Hunde noch Katzen mitgenommen werden durften. Einen Teil der herrenlosen Schützlinge beherbergte Frau Dr. Jaouhari in ihrer Klinik. Doch in der Klinik ist nur ein begrenztes Platzangebot vorhanden, deshalb mussten neue Zuhause gesucht werden, für die verlassenen Geschöpfe. Alle Mitglieder von Animal Life Libanon unterstützten Frau Dr. Jaouhari, um geeignete Plätze für die vierbeinigen Kriegswaisen zu finden.

Das Leben der Tierschützer war während des Krieges in höchstem Masse gefährdet, denn Israels Luftwaffe beschoss durchgehend zivile Einrichtungen und Wohnviertel. Wir bangten während des Krieges täglich um das Leben der Familie Jaouhari und der Mitglieder von Animal Life Libanon, da sie ständig unter Lebensgefahr im Einsatz waren, um ausge-setzte und verletzte Tiere zu retten. Wir danken an dieser Stelle unserer mutigen und unerschrockenen Tierärztin Frau Dr. Jaouhari und Ihrer Familie sowie auch den Mitgliedern von Animal Life Libanon, die trotz schmutzigen und tödlichen Bomben herumirrende und verletzte Tiere aus den Trümmerfeldern holten, um ihnen aus dem Elend zu helfen. 

Vor dem tragischen Hintergrund dieses ungerechten Krieges sind wir mehr denn je auf Ihre Unterstützung angewiesen, um die Not der Tiere im Libanon zu lindern. Tiere sind immer die grössten Verlierer eines Krieges und die wenigen Menschen, die den Mut und die Kraft aufbringen, sie dem Tod und der Gefahr zu entreissen, sind meistens über ihre Kräfte belaste. Bitte denken Sie, geschätzte Tierfreunde an die vierbeinigen Kriegsgeschädigten im Libanon.

Herzlichen dank und freundliche Grüsse   
Dora Hardegger
Dora Hardegger

Dr. Rosemarie Jaouhari untersucht einen herrenlosen Hund.

Dr. Jaouhari beim Kastrieren einer Katze.

Tierarztassistenten scheren und reinigen ausgesetzte Hunde.

Herr Nadiem Jaouhari füttert obdachlose Hunde und begleitet sie psychologisch.

   
zurück
top
 
© 2006 by Animal Life. Alle Rechte vorbehalten.

 

Projekte: Betäubung im Libanon: Krieg im Libanon - Tiere sind auch Opfer