Dr. med. vet. Rosemarie Jaouhari Leiterin von Animal Life Libanon |
Nadiem Jaouhari betreut das Betäubungsprojekt im Libanon |
Im Januar dieses Jahres ist ein Schiff, das auf dem Wege nach Syrien war, mit mehr als fuenfzigtausend Schlachttieren (Rinder und Schafe) an der libanesischen Kueste gesunken. Dieses grausame Ereignis war ein erneutes Signal fuer uns Animal Life–Mitarbeiter, gegen die Langstreckentransporte von Schlachttieren zu protestieren. In Presseartikeln zu diesem Anlass haben wir auf die Problematik hingewiesen. Auch waehrend eines Besuchs, am 11. Maerz 2010, beim libanesischen Landwirtschaftsminister, Dr. Hussein Hajj Hassan, fuehrten wir ihm die grausamen Zustaende auf diesen Langstreckentransporten vor Augen und baten um seine Unterstuetzung. Wir erfuhren, dass das Ministerium daran arbeitet, die Anteile an Gefrier- oder Vaccuum Fleisch von Jahr zu Jahr zu erhoehen. Zur Zeit betraegt der Anteil jedoch nur ca 20%, sodas der Grossteil der Schlachttiere deshalb weiter leiden muss. Gleichzeitig nutzten wir die Gelegenheit, den Minister darauf hinzuweisen, dass die Metzger im Libanon keine spezielle Ausbildung erhalten und sich das negativ auf die Behandlung der Schlachttiere sowie auf den Schlachtprozess selbst auswirkt. Eine Kontrolle des Schlachtverfahrens und der Schlachttechnik erfolgt bis jetzt lediglich durch die Mitarbeiter von Animal Life, nicht aber von staatlicher Seite.
Wie bereits erwaehnt, ist einer der Hauptpunkte der Arbeit von Animal Life Libanon die Zusammenarbeit mit den libanesischen Metzgern und die Kontrolle des richtigen Einsatzes der Stunner zur Betäubung in den libanesischen Schlachthoefen. Das erfordert viel Einsatzbereitschaft: die Betäubungsgeräte auf Funktionstuechtigkeit zu ueberpruefen, bzw. sie zu reinigen, die richtige Handhabung der Geraete zu kontrollieren, ausgefallene Geraete so schnell wie moeglich instand zu setzen oder auszutauschen, Nachschub an Kartuschen zu garantieren und Schlachtungen zu ueberwachen.
In diesem Berichtszeitraum haben wir 77 Geraete (41 MKL, 36 ME und 1 KR) kontrolliert, 18 Betaeubungsgeraete wurden an Ort und Stelle repariert, 3 Stunner wurden ausgetauscht. Bei den Kontrollen wurden insgesamt 7950 Kartuschen kostenlos verteilt.
Auch die Betreuung von Strassentieren wurde weiterhin durchgefuehrt. Viele Katzen und einige Hunde wurden kastriert oder sterilisiert, entwurmt und gegen Ungeziefer sowie Hautkrankheiten behandelt. Im Berichtszeitraum haben wir 71 Strassentiere kastriert und nach einigen Tagen wieder freigelassen. Ausserdem wurden uns 62 Jungtiere in die Klinik gebracht, die zum Teil mit der Flasche aufgezogen wurden, ehe sie nach gruendlicher Untersuchung, Saeuberung und Entwurmung an neue Besitzer zur Adoption vermittelt wurden. Waehrend Besuchen von Schulklassen in unserer Tierklinik bemuehen wir uns, den Jugendlichen das Gefuehl fuer Tiere und Verantwortungsbewustsein zur artgerechten Betreuung von Heimtieren nahe zubringen.
Zum Schluss moechte ich im Namen aller Mitarbeiter von Animal Life Libanon den Sponsoren unseren Dank aussprechen, denn Ihre Spenden ermoeglichen unsere Arbeit auf den Schlachthoefen. Durch diese finanzielle Unterstuetzung sind wir in der Lage, vielen Schlachtieren unsaegliches Leiden zu ersparen. Dank Ihrer Hilfe koennen wir unsere Kontrollen bei den Metzgern durchfuehren sowie die anfallenden Unkosten begleichen. Und natuerlich gilt unser aufrichtiger Dank Animal Life, Section Schweiz. Der unermuedliche Einsatz und die stetige Unterstuetzung der Leiterin, Frau Dora Hardegger, ermoeglicht unserem Tierschutzverein, fuer die Tiere dazusein und ihr Leiden zu vermindern. Wir bedanken uns bei allen fuer die gewaehrte Unterstuetzung und wuenschen viel Kraft fuer die weitere Arbeit.
Bassadine, 02.05.2010 Animal Life Libanon
Dr. Vet. Med. Rosemarie Jaouhari
Leiterin Animal Life Libanon
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Betäubung vor dem Schächten im Libanon, |
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Libanesische Metzger betäuben ein Rind. Dank der Betäubung mit unseren Geräten erleiden viele Tausend Rinder im Libanon keine Schmerzen, beim Durchschneiden des Halses (Schächten). | Nebst den Wartungen der Geräte überwacht Herr Jaouhari die Schlachtungen, bzw. die Betäubung, damit die Tiere vollständig betäubt sind. |
Betäubtes Rind blutet ohne Todesqualen aus |
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Audienz beim libanesischen Landwirtschaftsminister. Dem bedeutenden Einfluss von Professor Issam Jaouhari ist es zu verdanken, direkt beim Landwirschaftsminister gegen Tiertransporte zu protestieren und ihn zu bitten, dass der Libanon anstatt lebende Tiere, immer mehr Kühlfleisch einführt. V. links n. rechts: Frau Dr. Rosemarie Jaouhari Dr. Hussein Hajj Hassan Professor Issam Jaouhari |
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Frau Dr. Jaouhari beim Kastrieren einer Katze. Die Leiterin von Animal Life Libanon kastriert jährlich ca. 150 Strassentiere KOSTENLOS. | |
Besuch von Schulklassen in der Animal Life-Klinik im Libanon. Frau Dr. Jaouhari führt regelmässig Tage der offenen Tür in ihrer Tierklinik durch um den Kindern Mitgefühl und Verantwortungsbewusstsein für Tiere zu vermitteln. Auf den Fotos oben und links, unterrichtet Frau Dr. Jaouhari die Kinder in Tierschutzangelegenheiten. | |
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